Entwicklung des Bruttoerfolgs 2 in der Bäckerei-Confiserie-Branche
Der Bruttoerfolg 2 – was nach Abzug von Waren- und Personalaufwand bleibt
Eigentlich ist auch der Bruttoerfolg 2 «nur» eine Zahl, aber was für eine. Sie ist eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste, vor allem in Betrieben, die auch selber backen und kreieren und nicht nur vertreiben. Wie steht es eigentlich in der Schweizer Bäcker-Confiserie-Branche um diese aussagekräftige Wunderzahl?

Kurze Einführung im Branchenkennzahlensalat: Die Margen der Schweizer Bäckerei-Confiserie-Branche, auch Bruttoerfolg 1 genannt, scheinen über die letzten paar Jahre stabil zu sein. Der Bruttoerfolg 1 wird folgendermassen berechnet: Umsatz minus Warenaufwand. In der Schweizer Bäcker-Confiserie-Branche zeigt der Bruttoerfolg 2, um den es hier im Detail geht, ein sehr ähnliches Bild. Beim Bruttoerfolg 2 wird vom Umsatz neben dem Warenaufwand auch noch der Personalaufwand abgezogen, dies entspricht also per Definition auch dem Bruttoerfolg 1 minus Personalaufwand. Gerade für Betriebe, die neben dem Vertrieb auch die ganze Produktion stemmen, ist diese Branchenkennzahl eine sehr wichtige Grösse.
Grund dafür, dass die Entwicklung der beiden Bruttoerfolge gegenüber dem Vorjahr fast gleich verlaufen ist, ist dass sich der Personalaufwand im vergangenen Jahr nicht nennenswert verändert hat. Und trotzdem ist beim Bruttoerfolg 2 in den vergangenen fünf Jahren ein kontinuierlicher Rückgang nicht zu übersehen, welcher hauptsächlich auf den höheren Personalaufwand zurückzuführen ist. Ganz grundsätzlich gilt, liegt ein Bruttoerfolg 2 unter 20 Prozent, so ist er als ungenügend zu bewerten. Ein Wert zwischen 22 und 23 Prozent ist gerade mal genügend und erst bei einem Bruttoerfolg 2 ab 25 Prozent wird von einem guten Wert gesprochen.
Im Jahr 2017 liegt der Bruttoerfolg 2 der Bäckerei-Confiserie-Branche im Durchschnitt bei etwa 22 Prozent. In den vergangenen Jahren ist diese Branchenzahl zwar jeweils in Miniaturschritten gesunken, scheint sich aber jetzt doch auf einem genügenden Niveau halten zu können. Je nach Betriebstyp schwankt die Kennzahl zwischen knapp 21 und 23 Prozent. Wenn man bedenkt, wie sich die Bäckerei-Confiserie-Branche in den letzten Jahren verändert und gewandelt hat, darf man den Erhalt des Wertes schon auch als einen Teilerfolg ansehen.
Schwach rückläufig bis leicht steigend
Nachdem im Vorjahr bei Bäckerei-Confiserie-Betrieben ohne Filiale oder Café ein Rückgang von 1,1 Prozent zu verzeichnen war, konnte die Marge im Berichtsjahr wieder 0,9 Prozent zulegen auf die doch genügenden 23,0 Prozent.
Bereits im vierten Jahr in Folge hat die Gruppe der Bäckerei-Confiserie-Betrieben mit Filiale mit einem leichten Rückgang der Marge zu kämpfen. Hier ist der Bruttoerfolg 2 noch auf knapp 21 Prozent.
Bäckerei-Confiserie-Betriebe mit Café konnten nach einem leichten Rückgang 2016 im Berichtsjahr wieder etwas aufholen und ihren Bruttoerfolg 2 leicht verbessern auf 23,1 Prozent.
Bruttoerfolg ist nicht gleich Bruttoerfolg
Bei der Analyse der einzelnen Betriebe zeigen sich immer wieder grosse Unterschiede in der Spannweite des Bruttoerfolges 1, wie eben dann auch beim Bruttoerfolg 2. Beispielsweise erhalten grosse Betriebe beim Einkauf ihrer Waren und Rohmaterialien bedeutend bessere Konditionen. Die Lieferanten müssen sich ebenfalls nach dem Markt richten und so werden die Preisunterschiede zwischen kleinen und grossen Betrieben immer grösser.
Nicht selten werden auch Halb- und Fertigprodukte zugekauft, um das eigene Sortiment zu ergänzen oder zu vervollständigen. Auch dies kann negative Folgen für den Bruttoerfolg 2 haben, weil damit nicht nur Rohmaterial, sondern auch Arbeitszeit erworben wird. Die Einbusse bei der Marge müsste in solchen Fällen unbedingt durch tiefere Personalkosten kompensiert werden. Weiter spielen beim Verkauf die regionalen Preisunterschiede sowie das angebotene Produktesortiment eine grosse Rolle. Zudem sind die gewährten Rabatte an Wiederverkäufer sehr unterschiedlich und beeinflussen die Marge ebenfalls.
Alle Faktoren einbeziehen
Eine individuelle und professionelle Beratung, mit Berücksichtigung aller Faktoren, ist für die Beurteilung und Analyse des Bruttoerfolges 2 entscheidend. Die SBC Treuhand AG bietet diese Dienstleistungen Bäckerei-Confiserie-Betrieben an und entlastet ihre Kunden so proaktiv durch Nähe und Kompetenz – damit die verschiedenen Betriebstypen erfolgreich wirtschaften und ihnen nach Abzug des Waren- und des Personalaufwands vom Umsatz eine möglichst grosse Marge übrigbleibt.